Private Wellensittichhaltung

Im Käfig

Die gängigste  Form der privaten Wellensittichhaltung ist die Käfighaltung in der Wohnung. Hierbei ist auf einige Punkte zu achten, damit die Vögel stets artgerecht und tierschutzgerecht Untergebracht sind.

·         KEINE EINZELHALTUNG!!! Wellensittiche sind Schwarmvögel. Wie alle anderen Papageien auch benötigen sie mindestens einen Partner, besser aber sogar mehrere Artgenossen. Bezüglich des Geschlechts ist die Zusammenstellung eher irrelevant, bei zwei Weibchen ist kann es jedoch zu kleineren Auseinandersetzungen kommen, ebenso bei zwei Hähnen und einer Henne wenn diese paarungsbereit ist.

·         Käfiggröße: Das Vogelheim sollte von der Tiefe derart dimensioniert sein, dass die Wellis problemlos ihre Flügel öffnen können ohne an den Seiten anzustoßen. Die Käfigbreite sollte es zulassen, dass sie von Stange zu Stange fliegen können. Also auch nicht so übermäßig mit Spielzeug und anderem Enrichment gefüllt sein, dass ein Fliegen nicht mehr möglich ist! Eine häufig verwendete Käfigabmessung wäre z.B. BxTxH  80cm x 40cm x 40cm. Dieses Maß sollte ein Wellensittichkäfig für zwei Tiere mindestens aufweisen, jedes weitere Tier erhöht den Platzbedarf entsprechend.

·         Freiflug: Da Wellensittiche in der Natur am Tag oft weite Strecken zurücklegen und einen enormen Bewegungsdrang haben, ist den Wellensittichen in Käfighaltung möglichst oft Freiflug in der Wohnung zu gewähren. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass etwaige Gefahrenquellen, wie beispielsweise Stromkabel oder Giftpflanzen für den Vogel unzugänglich sind. Auch gekippte oder geöffnete Fenster stellen eine Gefahr dar, denn entflogene Wellensittiche finden nur in den wenigsten Fällen wieder zurück nach Hause. Dies ist mit der nomadischen Lebensweise in freier Wildbahn zu begründen: Wellensittiche müssen sich in der Natur keine Landmarken einprägen und werden dies somit auch in Gefangenschaft nicht tun!

In der Voliere

Sowohl für den Halter, wie auch für den Wellensittich ist die dauerhafte Haltung in einer geräumigen Voliere am besten. Damit meine ich nicht die „Zimmervolieren“ die in Zoohandlungen etc. angeboten werden und gerade mal ca. 80cm x 80cm x 150cm groß sind, sondern ersthafte Fluggehege von mindestens 2m x 1m x 1m! Prinzipiell gilt je größer umso besser. Bei dem Bau einer Voliere ist die tägliche Routine genau mit einzuplanen. Das heißt möglichst einfache Entnahme von Futter- und Wassernäpfen, einfache Reinigungsmöglichkeit, evtl. Tür zum Betreten der Voliere, etc. Falls sich die Voliere im Garten befindet, empfiehlt sich ein zusätzlicher witterungsgeschützter Schutzraum. Auch im Winter können Wellensittiche problemlos im Freien gehalten werden, sofern sie die Kalthaltung gewöhnt sind.

 


 

Haltungsmöglichkeiten zur Zucht von Wellensittichen

Koloniebrut

Die einfachste Möglichkeit Wellensittiche zu vermehren ist diejenige, einfach mehrere Paare zusammen in eine entsprechend großzügig angelegte Voliere zu setzen und Nistmöglichkeiten anzubieten. Die „Koloniezucht“ wurde vor Allem in den Anfangsjahren der Wellensittichzucht in Europa praktiziert und findet heutzutage wieder immer mehr Anhänger. Etwas schwierig hierbei gestaltet sich allerdings die Zuordnung von Elterntieren zu Jungvögeln. Außerdem ist darauf zu achten, dass immer gleich viele Hennen wie Hähne im Schwarm vorhanden sind, und die Zahl der Nistgelegenheiten die Zahl der möglichen Zuchtpaare übersteigt.

Paarweise Zucht

Um Wellensittiche auf bestimmte Merkmale gezielt hinzuzüchten, ist ein Koloniebrut nicht möglich. Hier wird es notwendig, die Zusammenstellung der Zuchtvögel selbst zu bestimmen, weshalb die Paare separiert werden müssen. Dies vereinfacht natürlich ungemein die Kontrolle über die Jungvögel, sowie über die Abstammung. Auf der anderen Seite ist die Versorgung von einzelnen Käfigen, sogenannten „Zuchtboxen“, auch mit einem erheblichen Mehraufwand an Zeit, Arbeit und Geld verbunden.

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